Wildkogel Trail
08.-09.06.2010
Westendorf - Aschau - Stangenjoch - Baumgartenalm - Wildkogelhaus - Wildkogeltrail - Neukirchen a. Großvenediger - Filzenscharte - Westendorf
Den Wildkogeltrail wollte ich immer schon biken. Jetzt passts, ein paar Biker aus dem Kollegenkreis kommen mit. Herbert, Richard, Sigi und Andrea zu überreden, hat nicht sehr lange gedauert. Mit einem angemieteten Untersatz starten wir ins schöne Tiroler Land. Westendorf bei Brixen im Thale ist der Startort für unsere Tour auf den Wildkogel, für die wir uns zwei Tage Zeit lassen.
Bevor es bergauf geht, radeln wir gemütlich auf einem Radweg nach Brixen i. Thale und weiter nach Kirchberg i. Tirol. Nach diesen 10 Kilometern zum Aufwärmen geht es leicht ansteigend an der Aschauer Ache entlang nach Aschau. Die Sonne kommt immer mehr raus, die Wolken verziehen sich und der Weg zieht langsam an. Passt. Mittlerweile bewegen wir uns auf einer Route aus U. Stancius Bibel "Traumtouren Transalp". Den klangvollen Namen "Tansalp Dolomiti Superbike" hat Stanciu für den Weg vergeben, welcher uns über die Rettensteinalm und das Stangenjoch zur Stangenalm auf 1729 m Höhe führt.
Nach dem ersten vollendeten Anstieg des heutigen Tages gibt es erst mal eine kleine Belohnung. Sigi zaubert aus seinem Rucksack ein paar flüssige Kräuter, Prost.
Das war noch nicht alles. Nach einer erholsamen Abfahrt auf der wir schnell mal 400 Höhenmeter vernichten kommen wir zur idyllischen Baumgartenalm. Wir schaffen es nicht, hier vorbei zu fahren ohne einen weiteren Stop einzulegen. Die in der Sonne liegende Terasse ist einfach zu schön und der Pächter der Baumgartenalm, Ernst Hofer, einfach zu nett und entgegenkommend.
Ok. "Wir haben ja noch Zeit." Mit dem Vorsatz, nur einen Kaffe oder Wasser zu trinken lassen wir uns nieder, schließlich wissen wir alle, dass anschließend noch ein Anstieg von 750 Höhenmeter auf einer Strecke von nur 7 Kilometer zu bewältigen ist...
Das mit dem Anstieg ist aber sehr schnell vergessen. Der Wirt stellt uns viel zum Trinken her, das Zeug ist auch klar wie Wasser, ist aber kein Wasser...
Half Width (Last)
Zum Wildkogel geht es dann ein wenig lädiert weiter. In unzähligen Serpentinen zieht sich der Weg nach oben, immer der Sonne entgegen. Obwohl, die Sonne ist nicht der Hauptgrund für unsere schweren Haxn...
Oben am Wildkogel genießen wir die Aussicht auf die schneebedeckten Gipfel der "Venedigergruppe" im Abendlicht. Der Wildkogeltrail, der uns morgen nach Neukirchen a. Großvenediger beamen wird geht direkt am Wildkogelhaus los. Passt.
Am nächsten Morgen geht es weiter. Wegen einem aufgeschlitzten Hinterreifen entschließt sich Herbert, den Fahrweg nach unten zu nehmen, Andrea begleitet ihn. Für den Rest unserer Bikegruppe ist es soweit. Der Wildkogeltrail kommt unter unsere Stollen. Richard und Sigi schießen mit mir über Felsen und Wurzeln nach unten. Der Trail ist für uns bis auf zwei Stellen durchwegs fahrbar. Wir meistern Wurzelteppiche genau so wie Felsstufen und enge Spitzkehren. Passt.
Nachdem Herberts Bike in Neukirchen mit einem neuen Mantel getunt wurde geht es gleich wieder bergauf. Wir haben heute nur ca. 800 Höhenmeter zu bezwingen. Über die Gasthöfe Buasen und Venedigerhof geht es ohne Einkehrschwung ins Trattenbachtal. Wir folgen dem Trattenbach, später dem Filzbach bis zur Filzenscharte, mit 1686 m Höhe der höchste Punkt des heutigen Tages. Mit Filzenscharte und Schreier Bründl passieren wir eine bekannte Alpencrossroute. Im Gegensatz zu den meisten Alpencrossern bewegen wir uns aber in Süd-Nord Richtung. Passt aber auch.
Übrigens. Der Finder der Quelle am Schreier Bründl musste nach den ersten Schlucken des kalten Wassers laut schreien. Überlieferte Sage, Unsinn oder Marketing-Gag? Egal. "Rolling home", ist dann angesagt. Durch das Windautal, am Gasthof Jägerhäusl vorbei rollen wir nach Westendorf, mit unserem motorisierten Untersatz schließlich nach Hause. Auf dem Wildkogeltrail, dem Schmankerl dieser Runde, werden knapp 1000 Höhenmeter trailmäßig vernichtet. Das kenn ich nicht so oft in den Alpen, schon gar nicht in Tirol. Der Trail ist fahrtechnisch anspruchsvoll, aber immer so, dass es mir gelingt, im Sattel zu bleiben. Alleine das ist schon eine Empfehlung für diese Tour. Dazu kommt noch, die anziehende Baumgartenalm, die schön zu fahrenden Anstiege, das freundliche Wildkogelhaus und das fahrtechnisch unspektakuläre, aber landschaftlich großartige Heimrollen über die Filzenscharte.
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Spass
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Landschaft
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Kondition
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Fahrtechnik
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