Bocchetta di Forcola | GoldseeX
Bocchetta di Forcola GoldseeX Tag 2
27.08.2015
Villa Valania - Lago di Cancano - Valle Forcola - Malga di Pedenolo - Bocchetta di Forcola - Umbrailpass - Stilfserjoch - Tibet Hütte
23 km / 1460 HöhenmeterNach einer Nacht auf knapp 2000 Meter Höhe wollen Jonas und ich heute nochmal höher rauf. Auf unserem Programm stehen Mountainbikeperlen wie Pedenolo Trail, Bocchetta di Forcola und abschließend eine Übernachtung auf dem Stilfser Joch.
Wir starten bei dichtem Nebel, cruisen über die Staumauer des Lago di Cancano und freuen uns wie ein paar Höhenmeter weiter oben, die Sonne raus kommt. Was heisst, die Sonne kommt raus, auch Berggipfel ragen urplötzlich aus dem dichten Nebel um uns herum.
Der Weg ins Val Forcola ist mäßig ansteigend, immer leicht zu biken. Auf der rechten Seite erahnen wir schon jetzt unseren weiteren Weg. Unzählige Serpentinen ziehen sich in einer schattigen Felswand nach oben. Aus der Entfernung gesehen können wir es kaum glauben, dass wir da rauf sollen.
Es geht dann aber doch besser als wir dachten. Teilweise ist der enge, felsige Trail zu fahren. Ist das nicht der Fall, so ist der Weg angenehm zu schieben. Es macht hier richtig Spass, sich nach oben zu arbeiten.
Oben angekommen scheint uns die warme Vormittagssonne ins Gesicht. Jonas und ich setzen uns ins Gras und genießen die Stille um uns herum. Wir können uns gar nicht satt sehen an dieser traumhaften Szenerie, welche uns umgibt. Weiche, grüne Wiesenhänge wechseln sich ab mit schroffen Felswänden.
Jonas sagt mir, wie gut es tut, hier oben zu sein, ohne auf dem Handy erreichbar sein zu müssen, ohne sich irgendwelchen Schmarrn anhören zu müsssen. Ehrliche Worte eines Sechzehnjährigen. Ich bin richtig stolz auf ihn.
Nach der Pause kurbeln Jonas und ich weiter, wie in einem Traum kurven wir den bequem ansteigenden Weg nach oben. Zwei Kilometer vor der Bocchetta di Forcola rollen wir kurz bergab und lenken gleich anschließend rechts rum auf den Weg, welcher am Hang entlang Richtung Bocchetta die Forcola führt. Hierdurch verlieren wir zwar nur wenige Höhenmeter, der Weg stellt sich aber als absolut verblockte Hacklerei heraus. Besser wäre es gewesen, sich mehr links zu halten und weiter ab zu fahren. Dieser Weg wäre easy zu rollen gewesen, wie wir aus der Entfernung sehen können. Klar hätten vor der Bocchetta di Forcola wieder mehr Höhe gut machen müssen, besser wäre es aber gewesen.
Half Width (Last)
Zur Bocchetta di Forcola rauf werden die letzten Höhenmeter geschoben. Hier oben sehen wir zum ersten mal das Stilfserjoch und dahinter den König Ortler. Der Trail, vor zum Umbrailpass zaubert uns wieder ein breites Grinsen ins Gesicht. Wir öffnen unsere Bremsen und schiessen dahin...
Am Umbrailpass fragt Jonas noch kurz, ob er voraus fahren kann und schon ist er ausser Sichtweite. Kein Problem, nach den 300 Höhenmetern rauf zum Stilfserjoch treffen wir uns wieder und schiessen ein gemeinsames Foto vor dem Passschild.
Dass wir nach der Stille und Einsamkeit des ganzen Tages einen Kulturschock am Stilfserjoch erleben werden, war uns klar. Touriläden in denen allerlei Mist verkauft wird, drängelnde Auto- und Motorradfahrer, überdrehte Rennradler. Jonas und ich sitzen mit unseren Brautwurstsemmeln inmitten dieses Getümmels und wissen nicht ob wir jetzt auch zu diesem Wahnsinn dazu gehören oder nicht.
Später finden wir auf der Tibet Hütte unsere Ruhe, abseits der Passstrasse ist hier oben die Welt wieder in Ordnung. Der majestätische Ortler mit seinen felsigen Ausläufern thront stolz über uns, seine Untertanen genießen die letzten Sonnenstrahlen auf der Terasse der Tibet Hütte.
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Landschaft
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Kondition
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Fahrtechnik
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