Bike Republic Sölden | TrailX
Bike Republic Sölden | TrailX Tag 3
13.08.2018
Bike Republic Sölden
Das "Bike" Magazin bot in der letzten Ausgabe einen Vergleich zwischen den Trail Hotspots "Bikepark Livigno" und "Bike Republic Sölden".
Sollen wir der "Bike" glauben oder selber
mal nachschaun?
Ok, wir schaun selber mal...
Das persönliche Ergebnis von Sonja, Jonas und mir nehme ich gleich vorne weg.
The winner is,.... Bike Republic Sölden, so vong der Niceigkeit her :-)
Woran liegts?
In Sölden, so finden wir, gibt es eine ganz andere Infrastruktur. Die Seilbahnen und Sessellifte haben eine viel größere Kapazität, sind neu, groß und modern. Im Gegensatz
dazu habe ich mit meinem Bike, in der Seilbahn in Livigno, Probleme. Mit Rahmengröße L, Reifengröße 27,5 muß ich mein Radl in der kleinen
Gondel rauf zum Carosello aufstellen, damit die Tür überhaupt zu geht. In Sölden, so können wir es sehen, macht ein Mitarbeiter unsere Gondel mit einem Wischtuch sauber, nachdem wir zu zweit
ausgestiegen sind.
Half Width (Last)
Sonja, Johnny und ich haben in Livigno diesmal nur die Carosello Seite geradelt. Die Mottolino Seite kennen Johnny und ich vom letzten Jahr.
In der Bike Republic Sölden nehmen wir die blauen und roten lines von der Rotkogelhütte (2666 m) und vom Wirtshaus Giggijoch (2284 m) unter unseren Stollen.
"Lettn line", "Ohn line" oder "Ollweite line" nenne ich hier mal beispielhaft. Diese Trails sind Flow pur. Ich weiss, das Wort "Flow" ist überstrapaziert.
Uns stellt sich die Frage, ist es möglich, Flow zu bauen? Ja, die Söldener können das.
Wir drei gehen von Anfang an in den geshapten lines auf. Von der ersten Kurve an haben wir den Grins Effekt im Gesicht, wir schwelgen in Superlativen, müßen immer wieder
stehen bleiben, nicht nur zum Verschnaufen sondern auch zum Lachen. Euphorisch düsen wir weiter, die scheinbar endlose Strecke runter ins Tal.
Was ist hier der Unterschied zu Livigno?
Die Abwechslung in den Trails.
In Livigno ist eine Murmalbahn eine Murmelbahn. Die lines sind leergefegt. Es gibt keine Stolpersteine.
In Sölden sind die Murmelbahnen vielfältiger und überraschender. Auf eine geshapte Sequenz folgen Steinfelder, Wurzelteppiche und dann wieder gebaute Anlieger. Auf temporeiche Abschnitte
folgen Stellen, wo es besser ist langsam zu machen nur um anschließend wieder Gas zu geben. Die Trails sind mehr versteckt in die Landschaft gebaut. In Livigno ist der Verlauf der line im
Hang durchgehend zu sehen, fast vom Anfang bis zum Ende. In Sölden werden wir immer wieder vom Streckenverlauf überrascht, einmal auch von der Enge des Trails, gell Sonja?
80 cm Lenkerbreite
sind aber auch eine Hausnummer :)
"Bike in odda", heisst es immer wieder und wir stürzen uns in die nächste line. Es geht durchgängig zur Sache. Vollgas.
Sonja ballert vor uns eine Kurve um die andere nach unten, fliegt
über Wellen und Wurzeln. Eine Kurve verleitet sie urplötzlich zu einem mädchenhaften "Huch".
Ich bekomme einen Lachanfall, was hat dich denn ausm Konzept gebracht? So kenn ich dich gar nicht.
Mittags zieht es uns zum Naturtrail, von Hochsölden rüber zur Leiterbergalm (1910 m). Ich habe 2011 auf meinem Alpenross nicht daran gedacht, dass ich den Trail den ich damals hochgeradelt
bin, in Abschnitten einmal nach unten ballern werde. Tja, wieder eine Geschichte die ich den Youngstern nicht aufdränge.
Nach der Mittagspause auf der Leiterbergalm fordert uns der rote
Trail doch sehr. Gell, Johnny? So ein Abflug übern Lenker gehört einfach dazu. Der Trail ist steil, fies, eng, wurzelig, steinig aber trotzdem sehr sehr geil.
Zurück zum Vergleich Livigno vs. Sölden.
Liegt es daran, daß auch Sonja Alpencrosserinnerungen mit der Söldener Landschaft verbindet? Liegt es daran, dass sie auch schon zum Rettenbachferner
hochgeradelt ist, Rosi-Mittermaier-Tunnel und Venter Höhenweg mit diesen Bergen verbindet? Oder ist es einfach das tirolerische, das Grüne in der Landschaft verbunden mit den schneeweißen Gipfeln
der vielen 3000er die uns umgeben. Egal, wir drei finden die Landschaft hier um Längen interessanter als in Livigno. Unsere persönliche Meinung.
Johnny und ich rocken die Bike Republic Sölden bis zur letzten Bahnfahrt um 17:00 Uhr. Sonja meint, sie müße uns noch eine Männerrunde gönnen, und macht sich kurz vorher auf zu unserer Unterkunft.
Das hätte nicht sein müßen, Sonja.
Als Duo, anstatt als Trio, nehmen wir noch schnell die "Teäre line" mit, treffen kurz darauf Sonja wieder und machen uns auf die Heimreise.
Ein weiterer Punkt welcher für die Bike Republic Sölden spricht. Die weitaus kürzere Anfahrt, ganz ohne Tunnelmaut. Ich kann mir vorstellen dass die kürzere Strecke nicht nur für uns Ausschlag geben
kann um sich für Sölden zu entscheiden.
Die drei Tage TrailX haben uns drei, gestern mit Champione Alex, einen Riesenspaß gemacht. Wir haben trailtechnisch vieles gemeistert und auch wieder a bissl was dazu gelernt. Ich freue mich schon
jetzt auf die nächste Aktion dieser Art, sei es mit Jonas, den Oidn Lagobikern, mit Sonja und Markus oder noch besser mit allen zusammen.
Auf der Heimfahrt wird lebhaft diskutiert, ob es nicht besser wäre, s nächste mal zusätzlich mit Ellbogenschutz und Rückenprotector in die Bike Republic Sölden einzureisen.
Beim Schreiben dieses Textes erwische ich mich dabei, wie ich in Onlineshops nach einem Fullface Helm suche.
Mal schaun, was demnächst kommt, so vong Enduroooo her :-)
Sonja, sehr cool dass du dabei warst.
Und auch sehr cool, deine Eindrücke lesen zu können.
Auf gehts zu Schleichwege.com
meine Bewertung der Tour
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Spass
Punkte
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Landschaft
Punkte
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Kondition
Punkte
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Fahrtechnik
Punkte
Kommentare (1)
Cool geschrieben, Rudi. Hast mir wieder das ein oder andere mal ein Grinsen ins Gesicht gezaubert beim Lesen.
Keep on riding!
Hey, danke Markus, gerne.
Beim nächsten mal endurooost du mit :-)