AlpenX Tag 2 Heilbronner Hütte
Dalaas - Kristbergsattel - Hasahüsli - Silbertaler Winterjöchle - Schönverwalltal - Heilbronner Hütte - Verbella Alpe - Zeinisjoch - Galtür
46 km / 2290 hmHeute wirds ein langer Alpenx Tag. Auf meinem Programm stehen der uphill zum Kristbergsattel, die Überquerung des Silbertaler Winterjöchle, der uphill durchs Schönverwalltal zur Heilbronner Hütte und schließlich die Abfahrt nach Galtür.
Vor der Haustüre gehts gleich los. Gut 700 Höhenmeter auf knapp 7 Kilometer Strecke stehen als Frühstück auf meinem Tisch. Und der Tisch muss abgeräumt werden.
Rauf zum Kristbergsattel ist so ein Anstieg, der mich demotiviert. Erst steiler Asphalt, dann steiler Schotter. Keine gescheite Aussicht. Kein lohnender Gipfel vor mir, es geht danach noch weiter bergauf dahin. Und irgendwie hab ich im Hinterkopf, dass danach noch so einiges vom Tisch geräumt werden muss.
Genug gejammert, auf gehts. Nach eineinhalb Stunden bin ich mit meinem MTB am Kristbergsattel. Das war zäh.
Anschließend geht es oberhalb des Silbertals am Hang entlang. In welligen Abschnitte radle ich durch schattigen Wald. Hin und wieder ist eine kleine Slalomeinlage durch Wanderer fällig. Wir sind aber freundlich zueinander...
Am Hasahüsli, der letzten Tankstelle vor der Heilbronner Hütte, mache ich kurz Pause. Nicht nur ich. Ich treffe hier viele bekannte Mountainbiker, welche gestern mit mir gestartet sind.. Das wird sich wiederholen...
Mit vollem Magen ist der steile, sonnige Anstieg nach dem Hasahüsli ein recht anstrengendes Unternehmen. Gut dass sich das Höhenprofil nach ein oder zwei Kilometern entspannt. Ich kann mich auch wieder entspannen... Der weitere Schotterweg zur Unteren Dürrwaldalpe 1469 m und zur Unteren Freschalpe 1572 m ist Genuß pur. Ein weites Tal mit rauschendem Bach und grünen Wiesen breitet sich vor mir aus. Gut dass es bergauf geht, so komme ich langsamer voran und habe mehr von dieser idylischen, fast schon kitschigen Landschaft.
Kurz vor dem Silbertaler Winterjöchle, dem Übergang zum Schönverwalltal, macht es mir anfangs nix aus, mein MTB zu tragen. Mit dem Oberrohr lege ich mein Bike quer über meinen Rucksack und los gehts. Dass die Tragerei aber fast eine ganze Stunde lang dauert, eigentlich ohne spürbaren Höhengewinn, nervt mich dann doch sehr. In dieser mit großen Steinen verblockten Wiese, mehr ist es eigentlich nicht, macht es mir wirklich keinen Spaß.
Ich bin zu alt für diesen Scheiß, denke ich...
Irgendwann stoße ich dann doch auf das querverlaufende Schönverwalltal. Ich kanns mir wieder im Sattel meines MTB gemütlich machen und gewinne auch an Höhe. Endlich wieder radeln. In einer Höhe von ca. 2000 m erkenne ich im Schönverwalltal rechter Hand einen Pfad, auf dem sich mehrere Mountainbiker tummeln, bergauf. Mein AlpenX Spielplatz für die nächste knappe Stunde. Auch hier ist es eine Schinderei, das Bike immer wieder über Felsen und Geröll nach oben zu wuchten. Das zerrt, ist aber kein Problem, schließlich komme ich weiter nach oben und die Aussicht um mich herum ändert sich. Ganz im Gegensatz zu der sinnfreien Schinderei über dieses blöde Silbertaler Winterjöchle. Der Name alleine hätte mich schon warnen müßen...
Die Heilbronner Hütte ist recht früh schon am Horizont zu erkennen. Das motiviert mich noch mehr, so dass ich dann recht schnell vor meinem frisch gezapften Bier auf 2320 m Höhe sitze. Wie gestern schon. Nach der Hütte gehts nur mehr bergab. Mir ists recht. Heute steht kein fordernder Trail mehr auf dem AlpenX Programm, nur mehr lustiges Bergabrollen auf breiten Fahrstraßen. Ist mir auch recht. Am Kopser Stausee und Zeinisjoch wartet noch ein kleiner Gegenanstieg, der bringt mich heute aber nicht mehr aus der Ruhe.
Es ist 19:30 Uhr. Ich rolle über den Talwanderweg nach Galtür.
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