AlpenX Krimmler Tauern | Val Venegia

AlpenX Tag 4 Val Venegia

St. Kassian - Passo Valparola - Castello di Andraz - Caprile - Alleghe - Cencenighe - Falcade - Passo Valles - Val Venegia - Baita Segantini - Passo Rolle - San Martino di Castrozza

74 km / 2460 hm

Gestern war ein AlpenX Welnesstag, heute nicht mehr.
Dreimal gehts heute bergauf. Erstens, zum Passo Valparola, zweitens zum Passo Valles und drittens durchs Val Venegia rauf Richtung Passo Rolle.

Sonnenstrahlen begleiten mich schon am frühen Morgen dieses AlpenX Tages auf meinem Weg zum Passo Varparola. Teilweise auf der Passstraße, teilweise offroad, lege ich mit meinem MTB die ersten 700 Höhenmeter des heutigen Tages zurück. Das geht recht gut. Oben am Pass finde ich leider den Einstieg in den Trail zum Castello di Andraz nicht, irgendwo rechts am Lago Valparola vorbei müßte der Weg direkt nach Süden führen. Irgendwie habe ich aber nicht den Nerv, da lang rum zu suchen. Ich will weiter, ein mächtiges AlpenX Tagespensum muss noch abgeradelt werden. Also auf der Passstraße runter bis zur Abzweigung zum Castello di Andraz. Das geht flott...
Am Castello vorbei lande ich auf meinem Trail, welcher mich nach Colac und Caprile führt. Der MTB Trail ist mit einem hufeisenförmigen Symbol gekennzeichnet, welches neuralgische Abzweigungen kennzeichnet. Perfekt. Was mir gar nicht perfekt vorkommt, ist, dass es auf dem Hufeisentrail mal ein langes Stück nach oben geht. Aber auch das geht vorbei. Vor Caprile komme ich auf die Hauptstraße auf der ich auch bleibe. Die Hufeisensymbole können mich nicht mehr locken. Schließlich weiss ich dass ich nach Alleghe und Cencenighe noch zwei Anstiege vor mir habe. Einmal von Cencenighe rauf zum Passo Valles 1200 Höhenmeter und später durchs Val Venegia rauf zur Baita Segantini nochmal 500 Höhenmeter. Diese Höhenmeter machen mir ziemlichen Druck. Ich fühle mich irgendwie gehetzt, will bei trockenem Wetter möglichst schnell weiterkommen. Das ist eigentlich schade, weil ich weiss dass doch einige MTB Trails neben meiner Rennstrecke liegen bleiben. Hilft nix.

Wie ich in Cencenighe nach dem Tunnel in dem Uphillmodus schalte kann ich mir ausrechnen, wie ich dran bin. Für die 1200 Höhenmeter brauche ich viereinhalb Stunden. Um 16:30 Uhr ist der Spuk vorbei, eigentlich hätte ich mir für diesen Uphill ein Rennradl ausleihen sollen. Ich schieße vom Passo Valles runter und bin schon vor 17:00 Uhr wieder in meinem nächsten Uphill.
Ruhe finde ich erst auf dem Weg durch das malerische Val Venegia. Und da auch erst nachdem ich zehn Minuten unter einem Baum gestanden habe um mich wieder einmal vor einem Regenschauer zu schützen. Aber alles ist gut, die 500 Höhenmeter gehen jetzt auch noch. Ich fühle mich wohl, wie ich mit einigen italienischen Familien auf dem Weg durchs Val Venegia bike. Auf feinem Schotter geht es erst gemächlich, später in weiten Serpentinen Richtung Baita Segantini. Direkt vor meiner Nase habe ich dabei majestätische Gipfel der Gebirgsgruppe Pale di San Martino. Cima dei Bureloni 3130 m und Cima dei Vezzana 3192 m sind nur zwei dieser edel klingenden Namen.
Für mich hat es einen besonderen Reiz, alleine durch diese spektakuläre Lanschaft zu biken. Mit jeder Kurbelumdrehung komme ich meinem Ziel näher. Ich höre nicht anderes als meinen eigenen Pulsschlag und das Knirschen meiner Reifen im Schotter. Naja, weiter oben höre ich doch noch was anderes. Kalter Wind pfeift mir um die Ohren, so dass ich mich zusammen mit einem anderen deutschen Mountainbiker der gerade aus der Baita kommt, schnell auf den Weg mache nach San Martino di Castrozza.

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